Interview mit der Zeitschrift Rivue“

Von Ri Matthieu

 

Auszug aus dem Interview

Rivue:

Wie wichtig war es für Dich, das neue Buch zu veröffentlichen?

Michael Röhrdanz:

Für mich ist es sehr wichtig, dass dieses Buch veröffentlicht wird. Es waren ja auch jede Menge Anfragen
da, wie es in meinem Leben weiterging, die Presse fragte oft nach und das ZDF besuchte mich sogar
mit seinem Fernsehrteam, als ich umgezogen war und eine neue Lebenspartnerin hatte.

„Artikel bei der WAZ – FUNKE MEDIEN NRW GmbH“

Wuppertaler schreibt Fortsetzung von Hera-Lind-Bestseller

Von Bernd Richter

Schwelm/Wuppertal-Langerfeld.

Mit der Lebensgeschichte von Michael Röhrdanz landet Autorin Hera Lind einen Kassenschlager. Der Wuppertaler hat nun die Fortsetzung geschrieben.

Wer den Bestsellerroman von Hera Lind liebt, kennt auch Michael Röhrdanz. Denn unter dem Titel „Der Mann, der wirklich liebte“ hat die Autorin die Lebensgeschichte des in Berlin geborenen und heute in Wuppertal-Langerfeld lebenden ehemaligen Verlagskaufmanns aufgeschrieben und hunderttausendfach verkauft. Auf der Leipziger Buchmesse im März diesen Jahres hat der 74-Jährige nun sein erstes eigenes, unter seinem Namen erschienenes Buch vorgestellt. Der Titel des Werks: „Ich schick Dir einen Schmetterling.“

Verfilmung nicht ausgeschlossen

„In dem Buch von Hera Lind ist mein Leben bis zum Tod meiner Frau Angela beschrieben. Mein neues Buch handelt davon, was danach geschah“, sagt Michael Röhrdanz im Gespräch mit unserer Zeitung. Seine Lebensgeschichte habe Tausende zu Tränen gerührt und vielen Menschen Mut gemacht. Auch das Interesse an einer Verfilmung des Stoffes sei geweckt, so der Autor. Mit seinem Engagement möchte Michael Röhrdanz die Aufmerksamkeit auf Wachkoma-Patienten wecken, anderen Menschen helfen und denjenigen Mut machen, die sich in ähnlich schier ausweglosen Lebenssituationen befinden, wie er damals. Jetzt hofft er, in der Buchhandlung Köndgen in Schwelm eine Lesung aus seinem Werk anbieten zu können.

Über sich selbst sagt der Autor: „Ich wurde im Dezember 1943 in Berlin geboren. 1952 zog ich mit meiner Mutter und meinen beiden Geschwistern nach Düsseldorf, wo ich erstmals meinen Vater kennen lernte, der aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und beruflich in Düsseldorf Fuß fasste.“

Ausbildung zum Verlagskaufmann

Nach der Schulzeit machte er eine Ausbildung zum Verlagskaufmann, wechselte später als Disponent zu einer Tageszeitung und danach in ein großes Verlagshaus, wo er später als Verkaufsgruppenleiter 45 Jahre tätig war.

„Aus meiner ersten Ehe gingen 2 Kinder hervor, in meiner zweiten Ehe mit meiner Frau Angela 3 Kinder. Durch Angelas plötzlichen Tod und ihrem erlebten, schweren Schicksalsschlag schrieb die Schriftstellerin Hera Lind 2010 ihren ersten Tatsachenroman ,Der Mann, der wirklich liebte’, der sofort ein Spiegel-Bestseller wurde. Ich selber ging im gleichen Jahr in Firmenrente.“

Tatsachenroman

Geheimnisvolle Schriftstücke aus dem Nachlass seiner Frau wiesen ihm einen neuen Weg, „den ich zu gehen habe und so bin ich 2011 nach Wuppertal verzogen und habe alles niedergeschrieben, was geschah und so entstand mein neuer Tatsachenroman unter dem Titel ,Ich schick Dir einen Schmetterling’“, erklärte Michael Röhrdanz.

„Artikel bei der Wuppertaler Rundschau“

Erfolgsautor Michael Röhrdanz wohnt nun in Wuppertal

Ein Leben wie ein Schicksalsroman

Von Nicole Bolz

Wuppertal.

Seine Lebensgeschichte rührte Tausende zu Tränen und machte vielen Betroffenen Mut. Unter dem Titel „Der Mann, der wirklich liebte“ schrieb Bestseller-Autorin Hera Lind die bewegende Lebensgeschichte von Michael Röhrdanz auf. Jetzt will der 72-Jährige ein neues Buch schreiben – und verfilmen. Von Nicole Bolz

„Eigentlich“, sagt Michael Röhrdanz, „wäre ich nie nach Wuppertal gezogen.“ Dass der Mann aus Monheim schließlich seit 2011 doch in Langerfeld wohnt, liegt an seiner neuen Lebensgefährtin. Mit ihr und seinen beiden Enkelkindern, die er groß zieht, lebt er etwas abgeschieden im Grünen und fühlt sich inzwischen sehr wohl.

Das frühere Leben – es ist in den Hintergrund getreten. Doch es genügt ein kleiner Anlass – eine Mail, ein Zeitungsartikel oder, wie am vergangenen Sonntag, der Film „Zweimal zweites Leben“ im ZDF, in dem Heike Makatsch eine Wachkoma-Patientin spielt – dann ist alles wieder da …

Es ist der 19. Oktober 1989, als die Welt des damals 45-Jährigen völlig aus den Fugen gerät. An diesem Tag erhält der gelernte Verlagskaufmann im Büro einen Anruf von seiner damals 29-jährigen Ehefrau Angela, die im dritten Monat schwanger ist. Ihr gehe es nicht gut, sagt sie. Er schickt sie zum Arzt. Dort bricht die junge Frau zusammen. Nach einer Odyssee durch diverse Klinken steht fest, dass sie einen schweren Hirnschlag erlitten hat.

Die vernichtende Diagnose lautet: Locked-in-Syndrom. Angela Röhrdanz ist fortan fast komplett gelähmt und unfähig, sich verständlich zu machen. „Sie war gefangen im eigenen Körper. Mediziner gaben ihr drei Wochen zu leben. Auch dem Säugling wurden keine Chancen eingeräumt“, berichtet Michael Röhrdanz. „Ich sollte Abschied von ihr nehmen, ihr sagen, dass sie sterben wird.“

Doch damit findet sich der Ehemann nicht ab. Fortan kämpft er um das Leben seiner Frau – und das des ungeborenen Kindes. Er besucht sie täglich, vor der Arbeit, in der Mittagspause, am späten Abend, macht ihr Mut, liest ihr vor. Dazwischen geht er arbeiten, kümmert sich um die Kinder. „Geholfen“, sagt der heute 72-Jährige, „hat mir damals niemand.“

Immer wieder wollen die Ärzte die Geräte abschalten. Doch der gebürtige Düsseldorfer kämpft um das Leben seiner Frau. Dann geschieht das Wunder. „Zunächst konnte sie eine Fingerkuppe bewegen, dann die Hand – und so ging es immer weiter“, erzählt der Mann und lächelt. Was keiner glauben konnte: Sohn Patrick wird 1990 kerngesund per Kaiserschnitt auf die Welt geholt.

Es ist ein langer, mühsamer Weg, doch mit Hilfe ihres Mannes kämpft sich Angela Röhrdanz zurück ins Leben, lernt alles wieder neu: sprechen, laufen. Sechs Jahre nach dem Schlaganfall ist seine Frau wieder völlig gesund und kann selbstständig am täglichen Leben teilnehmen. „Seitdem glaube ich daran, dass Liebe Berge versetzen kann“, sagt der mehrfache Vater und Großvater.

Leider ist dies nicht das Happy-End der großen Liebe zwischen Angela und Michael Röhrdanz. Als sie 2008 gerade aus der Reha zurück ist, stirbt Angela Röhrdanz plötzlich mit 47 Jahren an einem geschädigten Herzen und Nierenversagen. „Ein schwerer Grippevirus war nicht rechtzeitig behandelt worden“, erklärt der Ehemann. Ihren Tod konnte er lange nicht begreifen. „Ein Jahr bin ich jeden Tag zum Friedhof gegangen, um das zu verstehen“, sagt er und blickt versonnen in den Garten.

Um die Erinnerungen an den gemeinsamen Kampf mit seiner Frau niemals zu vergessen, schrieb der Verlagskaufmann die gemeinsame Geschichte auf und schickte sie 2009 an Hera Lind – die Lieblingsautorin seiner Frau. Wenige Monate später hatte Lind mit der Unterstützung von Michael Röhrdanz aus dem Stoff das Buch „Der Mann, der wirklich liebte“ geschrieben. Es wurde ein Bestseller.

Kurz nach der Veröffentlichung des Buches erhielt der heute 72-Jährige zahlreiche Zuschriften. „170 Frauen haben sich bei mir gemeldet und geschrieben, wie sehr sie die Geschichte bewegt hat“, berichtet er. Darunter war auch seine jetzige Lebensgefährtin Diana, für die er vor fünf Jahren nach Wuppertal gezogen ist.

Jetzt hat Michael Röhrdanz ein weiteres Buch geschrieben, das sein Leben erzählt. Er will, dass diese Geschichte verfilmt wird. In den USA habe man schon Interesse an dem Stoff angemeldet, verrät er. Ein Plan, der ihn antreibt, innerlich bestärkt. Röhrdanz möchte anderen Menschen helfen, Mut machen, engagiert sich für Wachkoma-Patienten, ist in TV-Sendungen zu Gast. Noch immer bekommt er dann zahlreiche Mails. Und manchmal scheint er erst durch diese Reaktionen zu begreifen, was geschehen ist.

Diese Anteilnahme rührt ihn. „Dann“, gibt er offen zu, „kommen die Tränen.“